Frau Staatsrätin Anne-Claude Demierre, Direktorin des Departementes für Gesundheit und Soziales des Kantons Freiburg, hat das 75-jährige Engagement der ASPr-S | Polio.ch für die Interessenvertretung der Polio-Erkrankten in der Schweiz gewürdigt. Unter kundiger Leitung des Journalisten und Polio-betroffenen Alex Oberholzer fand danach ein reger Austausch unter den Teilnehmenden statt.
Unter anderem wurde die Frage des Risikos von neuen Polio-Erkrankungen in der Schweiz angesprochen. Dieses ist wegen der hohen Durchimpfungsrate eher gering, Ansteckungen können in gewissen Kreisen aber nicht ganz ausgeschlossen werden. Das Meldesystem der Schweiz ist sehr gut organisiert, unter anderem auch in der Pädiatrie, welche alle auffälligen Lähmungen erfasst.
Dieser Runde Tisch hat bestätigt, dass das Post-Polio-Syndrom und insbesondere seine internationale, medizinische Klassifizierung (ICD 10: G 14) noch sehr wenig bekannt und anerkannt sind. Die Schwierigkeit, adäquate Rehabilitationszentren und spezifisch geschulte ärzt / innen und Physiotherapeut / innen zu finden, war ein weiterer Bestandteil der Diskussion. Die Grundkenntnisse über Polio werden in den Ausbildungen sowohl bei den Medizinern wie auch in der Pflege nicht mehr vermittelt. Ein weiterer wichtiger Punkt war die Frage der Hilfsmittelfinanzierung im AHV-Alter.
Zum Abschluss des Anlasses hat die SIPS, die Schweizerische Interessengemeinschaft für das Post-Polio-Syndrom der weltweiten Aktion «End Polio Now» einen symbolischen
Check über CHF 7‘500.— übergeben. Mit diesem Betrag können in gefährdeten Gebieten ca. 15‘000 Impfungen durchgeführt werden.